Santa Teresa Rum 1796 – Venezuela Rum für die Hausbar

Santa Teresa Rum 1796 – Venezuela Rum für die Hausbar

Neuzugang für die Hausbar: Der Santa Teresa Rum ist eine spannende Flaschenpost für fortgeschrittene Einsteiger – und bringt die Rum-Tradition aus Venezuela ins Glas.

Rum. Ich verbinde das ja irgendwie immer bisschen mit Piraten, die auf Schatzsuche gehen und auf Abenteuer-Reise in See stechen. Und ich bin sicher, wenn Captain Jack Sparrow auf seiner Fluch der Karibik-Journey irgendwann auf einer Insel landet, und eine Flasche Santa Teresa Rum ausbuddelt, er würde den Gedanken erstmal hintenanschieben, wie er von der Insel wieder runterkommt.

Ich bin ein Fan von Rum, bin aber nach dem Besuch mit Verkostung im Südtiroler Hotel Der Weinmesser, in dem der Gastgeber eine Sammlung von über 100 verschiedenen Abfüllungen der Spirituose bereithält, so richtig in Entdeckungs-Laune gekommen, mich da noch intensiver ins Abenteuer Rum zu stürzen. Da kam ein Date mit dem Santa Teresa Rum 1796 gerade recht.



Karibik ist schon mal die richtige Richtung dabei, konkret reisen wir im Glas nach: Venezuela. Die Santa Teresa Destillerie wurde 1796 in dem ertragreichen Aragua Tal, etwa eine Stunde südwestlich von Caracas, gegründet – und ist damit die älteste staatlich zugelassene Destillerie von Venezuela. Im Aragua Tal wird qualitativ perfekter Rohrzucker angebaut.


santa teresa rum 1796, Gentlemens Journey

Schon sehr classy: der Verpackungs-Dresscode. Das Auge genießt bekanntlich mit.


Hinter dem Santa Teresa Rum stehen über 200 Jahre Familien- und Handwerks-Tradition.

santa teresa rum 1796, Gentlemens Journey

Zur Feier des 200-jährigen Jubiläums der Hacienda im Jahr 1996 rief Alberto Vollmer Herrera, Familienangehöriger in vierter Generation, dazu auf, einen Rum zu kreieren, der die gesamte Handwerkskunst der letzten 200 Jahre in sich vereinen sollte.

Die verarbeitete Melasse stammt von einer nahe gelegenen Zuckerfabrik, die wiederum Zuckerrohr weiterverarbeitet, das auf den Feldern des Santa Teresa Anwesens und anderen Betrieben in der Gegend gewachsen ist. Die gewonnene Melasse, die wie dunkler Honig aussieht, wird im Anschluss zu Rum destilliert und mindestens zwei Jahre lang in Fässern aus amerikanischer Weißeiche oder französischer Limousin-Eiche gelagert. Für alle Rumsorten von Santa Teresa wird das Solera Verfahren angewendet.


santa teresa rum 1796, Gentlemens Journey

Das Solera-Verfahren wurde über Generationen von einem Meister an den nächsten weitergegeben. Dadurch ist gewährleistet, dass in jeder Flasche noch ein wenig von der ersten Abfüllung zu spüren ist. Das liegt daran, dass das Ursprungsfass nie geleert wurde. Stattdessen wird für jede entnommene Flasche, ein neuer Blend nachgefülllt. Und dieser Vorgang wiederholt sich mit jeder neuen Flasche.


Santa Teresa Run wird im Solera Verfahren hergestellt.


Schönes, classy Detail: der mit Wachs versiegelte Deckel.


Das Solera-Verfahren kann man sich vereinfacht folgendermaßen vorstellen: Es lagern mindestens drei, oft aber auch mehr, Reihen Fässer übereinander gestapelt. Die Fassreihe am Boden heißt Solera, die darüberliegenden Reihen nennt man Criaderas( von criadera – erziehen ). Der zum Verkauf bestimmte Rum wird immer aus der untersten Fassreihe entnommen. Dabei wird jedem Fass aber nur maximal ein Drittel des Inhalts entnommen. Die entnommene Menge wird aus der Fassreihe darüber nachgefüllt. Diese zweite Reihe wird wiederum aus der dritten Reihe darüber nachgefüllt. Dieses Prinzip setzt sich bis zur obersten Fassreihe fort. Die dort entnommene Menge wird nun mit jungem Rum ersetzt. Das bedeutet, dass die Rums geblendet werden und diese bis zu 35 Jahre alt sein können. Jedoch ist nicht das Alter des Rums entscheidend, sondern die perfekte Balance zwischen jungen und alten Rumsorten. Wie das schmeckt? Finden wir es heraus!




Der erste Flirt des Santa Teresa Rum 1796 mit der Nase fällt harmonisch aus. Kein hektischer Aromen-Piraten-Überfall, mehr ein entspannter Tag am Strand. Mich erinnert der Duft an Trockenfrüchte wie Pfirsich oder Banane, Mandeln, Holz, und deutlich Vanille und Karamell.

Auch auf der Zunge springt der Rum nicht wie über die Planke zu wartenden Haien, sondern präsentiert sich gelassen und ausbalanciert. Eine runde Sache, sehr weich, mit Nuancen von Cremigkeit. Auch hier fühlt man sich, als ob die Zunge durch einen Bach von Vanille und Karamell gleitet, dazu setzen Aromen von Mandeln und getrockneten gelben Früchten Akzente. Auch eine Salve Schokolade hat man vor Augen. Bevor der Santa Teresa Rum dann in den Sonnenuntergang segelt, grüßt nochmal eine Runde Gewürze, von Nelke bis Pfeffer. Aber alles sehr ausbalanciert – große Wellen schiebt der Rum nicht. Meine Outfit-Wahl zum Rum war daher auch bewusst gewählt: eine kuschlige Basis wie Teddy-Hoodie oder Woll-Rollkragen, dazu ein Oberteil, das einem bestimmten Geschmacksmuster folgt, dabei aber alles ist, nur nicht kleinkariert.


santa teresa rum 1796, Gentlemens Journey

Kuschelt mit Noten von Frucht, gerösteten Nüssen, cremiger Vanille, Eichenholz, Karamellcreme und eine Spur Kakao: der Santa Teresa Rum 1796.


In der Flasche findet ihr zusammenfassend einen runden, ausgeglichenen Rum aus Venezuela, bei dem man sich entspannt, mit geschlossenen Augen, zurücklehnen kann, und den inneren Genuss-Piraten-Vibe mit gleiten übers Meer auspackt. Wir sprechen hier ganz klar von einem Rum, den man bitte (erstmal) pur trinkt, und nicht in Cola und Co ertränkt. Maximal als Rum Sour – da kommt der Geschmack noch prägend zur Geltung. Der Santa Teresa Rum 1796 ist ein schöner Rum, um auch als Neuling mal zu schauen, was bei dieser Spirituose geschmacklich so geht, ohne Angst haben zu müssen, in zu tiefe Spirituosen-Gewässer zu segeln. Ich persönlich hätte nichts dagegen gehabt, wenn der Rum bisschen mehr eckig-kantiges Temperament zeigt, aber so einen entspannten Balance-Rum in der Hausbar zu haben, kann dem Nervenkostüm doch auch nicht schaden, oder?


Der Rum ist nicht kleinkariert, sondern sehr harmonisch ausgewogen.

santa teresa rum 1796, Gentlemens Journey

Sprich: Auf dem Kaperbrief steht ein sehr ausbalancierter Rum, an den man sich sowohl als Einsteiger, aber auch als Fortgeschrittener Einsteiger und Neugieriger trauen kann. Wir sprechen von wagen, denn bei einer Ablöse von rund 40 Euro sind wir bei diesem Rum natürlich ein Regal höher. Das verspricht aber auch schon die Optik des Verpackungs- und Flaschen-Dresscodes, der mir sehr gefällt. Edel gemacht, das Hausbar-Auge trinkt bekanntlich mit.

Santa Teresa Rum 1796, Preis: rund 40 Euro, Bezugsquellen über santateresarum.com/buy-online




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