Rund um den Schlossberg bei Arenfels entwickelt Rebenwaechter in traditioneller Handarbeit und im Einklang mit der Natur neuen Spitzenweine vom Mittelrhein. Die Taktik: traditionelle Handarbeit, innovativer Landbau und leidenschaftliche Expertise. So möchte man auf den Lagen bei Arenfels und Hubertusburg eine neue Generation von Mittelrhein-Weinen schaffen. Weine mit einer natürlichen Präzision, einem besonderen Charakter und einer markanten Struktur. Dabei ist der Dreiklang aus hervorragenden Reben, charaktervollem Terroir und imposanten Steillagen eine hilfreiche Unterstützung.
Diese Rebenwaechter Weine wurden probiert: Riesling Direkt, Riesling Kabinett, Rosé Sonnenmond, Weißburgunder, Cuvée Bravour, Cuvée Courage.
Ich persönlich fand die Weine bereits durch ihren Flaschen-Dresscode spannend. Nicht weil man denkt, die Winzer haben einen Vogel, oder der Inhalt wäre vogelwild – einfach, weil sich eine Handschrift durchzieht, die markanten Wiedererkennungswert hat. Ohne dass die Dinger jetzt zu abgehoben wirken. Meine Weinkaufslisten stellen ja grade Obstsalate in den Fokus, die zugänglich sind, die einladen, ohne Angst vor Wein-Kritikern einfach mal Nase und Inhalier-Apparat ins Glas zu halten. Wein-Genuss kann unkompliziert so viel Spaß machen – also einfach mal mutig drauflosprobieren. Und genau das hab ich gemacht – der Sixpack Rebenwaechter Weine war einfacher und schneller zu kriegen als durchs Gym.
Die Rebenwaechter-Taktik: die Weinlagen von Arenfels und Hubertusburg am Mittelrhein im Einklang mit der Natur zu bewirtschaften.
Zusammen mit den Turm-Falken des Schloss Arenfels wachen der prämierte Winzer und Weinexperte Jens Heinemeyer und Visionär Alexander Klimetzki über die Rebenwaechter-Reben – gemeinsam mit dem Team.
Der frühe Vogel fängt nebenberuflich die Entkorkungs-Laune!
Rebenwaechter Weine: Courage (Cuvée Weiss)
Rebenwaechter Courage ist eine eine lässig-launig-beschwingte Weisswein-Cuvée.
Der Wein-Dresscode? Smooth, laid back, aber mit couragiertem Trinkzug.
Ich zeig dir gleich den Vogel! Was beleidigend verstanden werden könnte, interpretiert man bei den Rebenwächter Weine vielmehr als ettiketierte, tasty Anerkennung und Verkupplung. Der swaggy gefiederte Freund ziert hier den Courage, eine lässig-launig-beschwingte Cuvée zum Abflugpreis von 8,90. Aufgewachsen in der Hood Hönninger Schlossberg, bitten die Reben-DJs hier Müller-Thurgau, Riesling und Gewürztraminer auf den Dancefloor. Der Soundtrack im Glas? Kein hektischer Breakdancer, eher ein ultralässiger Mittwipper, der seine fruchtbetonten Aromen-Beats direkt in den Geschmacksgehörgang zirkulieren lässt, im Refrain eine langsam einnehmende Säure – smooth, laid back, aber mit couragiertem Druck an der Trinkzugschlange. Cozy fair bepreister Wein für Terrasse, Feierabendeinläutung oder Daydrinking. Muss ja nicht immer vogelwild sein, oder?
Rebenwaechter Courage (Cuvée Weiss), Preis: 8,90 Euro, im Shop über rebenwaechter.com
Rebenwaechter Weine: Riesling Kabinett
Schön eingeschenkte Bemusterung: Der Kabinett ist ein klassischer Riesling – filigran, mit natürlicher Säure und einer natürlichen Süße.
Kann man locker statt Kartoffeln mal auf die 1 ziehen: den Rebenwaechter Riesling Kabinett.
Bei zu lieblichen Tönen hab ich bei Wein immer ausgeschaltet, aber da muss man sich bei dieser Kabinettstück-Beriesligung keine Sorgen machen. Der lässige Obstsalat für rund 12 Euro kommt ganz klassisch daher, filigran, mit der natürlichen Säure und einer natürlichen Süße, die in der Kombination mit der Rebsorte eingebunden werden und nahezu verschwinden. Das Ding ist nicht kitschig süß, wie seichte Hollywood-Romantik, es setzt restsüße Komplimente an der richtigen Stelle. Halbtrockener Humor zieht, wenn die Pointen stimmen – und die knackig relaxten Jokes von gelben Früchten und leicht geschmolzenem, cremigen Apfel-Birne-Maracuja-Eis bringen charmant zum Lächeln. Leicht einen Sitzen haben, kann man auch stilvoll interpretieren.
Rebenwaechter Riesling Kabinett, Preis: 11,90 Euro, im Shop über rebenwaechter.com
Rebenwaechter Weine: Riesling Direkt
Ohne Umschweife zur Sache und crispy kuschelnd ins Glas: Der Riesling Direkt hat sich trotz einer gewissen Fülle den filigranen Charakter der Schiefersteillage bewahrt.
Auch die Fruchtigkeit ist ausbalanciert und denimt sich gut.
Ich bin ja ein großer Fan, Dinge direkt anzusprechen, und freu mich umso mehr, wenn ich auch direkt angesprochen werde – besonders, wenn es um Weine geht. Die “Straight from the heart”-Vibes trägt der Riesling Direkt von den Rebenwächtern schon im Namen. Und macht es wie ein amourös aufgeheiztes Couple: kommt schnell zur Sache. Aufgewachsen in der Hood des Schlossbergs, beim Abi steilgegangen in Parzellen mit Schiefer und Sandstein vulkanischen Ursprungs, flirtet der Spaßmacher für 14 Euro eine nebelige Saftigkeit in die Nase. Nicht aufdringlich, ganz relaxt. Vom Charakter her eher filigran, nimmt der Beriesligungs-Bob mit Passagieren wie Mirabelle, Apfel oder Ananas mit viel Zug Fahrt auf, zieht eine schön animierte Säure hinter sich in die Spur, und vergisst – zum Glück – das Bremsen. Ein lässig verschmitzter drinky Wein, um mit gutem Gewissen und guten Freunden mal die Zeit aus den Augen zu verlieren.
Rebenwaechter Riesling Direkt, Preis: 13,90 Euro, im Shop über rebenwaechter.com
Rebenwaechter Weine: Sonnenmond Cuvée Rosé
Zwischen Sonne und Mond heißt der Genuss-Dresscode ja eigentlich: Daydrinking. Und dafür ist der Rebenwaechter Rosé inhaltlich passend gekleidet.
Auch wenn man die rosarote Brille abnimmt, macht der Rebenwaechter Rosé Lust auf ein zweites Date.
Wenn die Preise für eine Kugel Eis langsam die 2,50 Euro knacken, greif ich gerne zum geschmolzenen Reben-Soundtrack-Wassereis aus der Flasche – und die gekühlte Liaison von dunklen Beeren gibs von den Rebenwächtern für knapp unter 10 Euro. Aus dem Namen Sonnenmond schlussfolgere ich wie ein durstiger Spürnasen-Detektiv: Den kann man zum Daydrinking als auch launigem Gute-Nacht-Terrassenwein inhalieren. Auf die Tanzfläche dürfen Spätburgunder, Pinot Meunier, Portugieser und Regent. Im Sommer mag ich gerne auch mal Lieder, die deine Auszeit vibend untermalen, ohne dass man immer auf den Text hören muss: Genau so ein juicy Untermaler ist der Rosé. Ich kann ehrlich sagen: auch wenn der Mittelrhein weit weg von Mallorca ist: der Trinkzug hatte hier keine Bremse, während man sich gefühlt die Sommer-Vibes classy um die Nase wehen lässt.
Rebenwaechter Sonnenmond Cuvée Rosé, Preis: 8,90 Euro, im Shop über rebenwaechter.com
Rebenwaechter Weine: Aufrecht (Weissburgunder)
Verzichtet auf intensive Fülle und Schwere, sondern erreicht mit stabilem Trinkzug die Zielfahne: der Rebenwaechter Weissburgunder.
So vielseitig kombinierbar wie ein Black & White-Look: der Rebenwaechter Weissburgunder.
So vielseitig kombinierbar wie ein Black & White-Look zeigt sich der Rebenwaechter Weissburgunder. Durch die Gärung des Weines in 500-l-Fässern („Tonneaux“) erhält der weiße Burgunder vom Mittelrhein ein Spiel von milden und vielschichtigen Aromen. Der fein-wuselige Reben-Soundtrack verzichtet auf intensive Fülle und Schwere, sondern erreicht mit stabilem Trinkzug die Zielfahne. Im Gepäck: alle klassischen Noten von frischen Äpfeln, Birnen, Zitrusfrüchten und florale Vibes. Dabei spielt es für mich jetzt weniger eine Rolle, ob man beim Aromen-Glücksrad alle löst – manche Sätze müssen ja auch nicht Sinn ergeben, um zu unterhalten. Ich hab beim Rebenwaechter Weissburgunder genau diesen Eindruck – dass der Wein sich im guten Sinne nicht zu ernst nehmen möchte, sondern eher den Entdecker an die Hand. “Keine Angst, kleiner Wein-Indiana-Jones” flüstert der Wein dann, und sagt dann: “Einfach mal Kopf abschalten, einschenken und treiben lassen!”. Und dabei muss sich ein Weingut am Fluss ja auskennen.
Rebenwaechter Aufrecht (Weissburgunder), Preis: 14,90 Euro, im Shop über rebenwaechter.com
Rebenwaechter Weine: Bravour (Cuvée Rot)
Mit zu viel Experimentier-Freude kann man bei Rotwein-Cuvées ja auch mal den Vogel abschießen – die Gefahr besteht beim Rebenwaechter Bravour nicht.
Hat Temperament, aber setzt trotzdem auf einen ausgeglichenen dunkelfruchtigen Charakter: die Rotwein-Cuvée Bravour.
Ich liebe ja so echt intensive Rotwein-Abenteuer, die einen wie ein Strudel einsaugen, und man dann wie hypnotisiert auf Glas-Reise geht. Aber es gibt halt auch Wein-Date-Situationen, da möchte ich von einem Rotwein nicht zehn Kilo Gewicht auf den Rücken geschnallt bekommen. Am lauen Abend auf der Terrasse, bei der relaxten Brotzeit mit der Family, beim Sommer-Grillen – da liebe ich ganz nach französischer Wein-Bar-Street-Style-Tradition so sanfte rote Begleiter, gerne auch mal leicht angekühlt. Rotweine, die zweifelsfrei ihr Temperament haben, aber trotzdem ausgeglichen nahbar daherkommen. In diese Riege passt die Rebenwechter Rotwein-Cuvée Bravour.
Eine kurzzeitige Lagerung im Holzfass verleiht dem Wein zusätzlich zur Frucht eine Milde, die nicht durch kräftigen Alkohol erzeugt wird. So kommt dieser dunkelbeerige Reben-Dresscode eher leicht und angenehm sanft daher. Die Noten von Schwarzkirsche, Kirsche, Johannisbeere, leichtem Pfeffer, Brombeere oder Cassis flirren auf der Zunge umher wie Glühwürmchen in besten Sommernächten – man muss nicht jede akkurat einfangen, um Spaß zu haben. Ein Wein wie ein fein gewürzter, kühler Fruchtsaft, der unkompliziert unterhält, ohne je zu dick aufzutragen. Und das ist einn feiner Charakterzug.
Rebenwaechter Bravour (Cuvée Rot), Preis: 9,90 Euro, im Shop über rebenwaechter.com
Rebenwaechter Weine Fazit
Alte Traditionen in neuem Gewand: Das kann man sich echt schmecken lassen. Mich haben die Rebenwaechter-Reben-Soundtracks vom Mittelrhein vor allem dadurch überzeugt, dass ich in allen Weinen eine Handschrift erkennen konnte. Klar schmeckt jeder für sich anders, jeder bringt andere Talente mit, jeder hat andere Charakterzüge. Aber man erkennt, dass sie die gleiche Erziehung hatten, oder modisch betrachtet: Alle sind zum gleichen Schneider gegangen. Da zieht sich so eine unbekümmerte, lässige Eleganz durch, die bodenständig daherkommt, obwohl die Weine sich nicht verstecken wollen.
Handwerk ist da, nur kamen zumindest bei mir keine Allüren rüber, sondern unaufgeregte Unterhaltung, an die man sich auch oder besonders als Einsteiger rantrauen kann. Noch mehr für die Qualität spricht ja, dass ausgerechnet der Wein, mit dem ich am wenigsten gerechnet hatte – einfach weil die Machart Kabinett und Restsüße mit mir noch hart gefremdelt hat – zusammenfassend betrachtet echt mein herausragender Favorit war. Was lernen wir daraus? An jedes Wein-Date unvoreingenommen herangehen, und einfach neugierig auf sich zukommen lassen. Wenn ihr jemand den Vogel zeigen könnt, dann den engstirnigen Oldschoolern, die für Weinbesprechungen noch drei Doktortitel verlangen. In dem Sinne: Geht’s raus und spielts Wein-Entdecker.
*Mit freundlicher Flaschenpost-Unterstützung der Rebenwaechter. Der Artikel spiegelt aber wie immer meine unbeeinflusste, ehrliche Meinung wider.
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