Restaurant-Tipp: Makidan im Hotel Ritter, Durbach

Hotel Ritter Durbach

Der klassischen Menüfolge aus Vorspeise, Hauptgang, Dessert sagt man im Restaurant Makidan im Hotel Ritter Durbach ciao, denn wir wissen: Nur Apache bleibt gleich. Alles andere wird beim Teller-Soundtrack nach eigenem Wunsch gemixt. Warum das unique Restaurant im Schwarzwald einen Besuch für neugierige Appetit-Abenteurer wert ist und wie das Konzept konkret aussieht und schmeckt, lest ihr hier.


Warum ich Essen liebe? Erlebte Gaumen-Gönnung auf meiner Gentlemens Journey steht ja auch immer für Emotion und Erinnerung. Besonders ins Gedächtnis gebrannt hat sich da beispielsweise vor einigen Jahren ein Gericht, das ich auf einer Presse-Veranstaltung probiert habe. Gekocht hat es André Tienelt. Der mit Miso gebeizte Färöer-Lachs mit einer Holunder-Melonen-Jalapeno-Sauce war ein Beispiel für die Küche seines [maki:’dan], die für ein neues Ess-Konzept ohne klassische Vorspeise, Hauptgang, Dessert-Folge steht, das die Zutaten für sich sprechen lässt. Dazu muss man wissen: Ich hatte zu dem Zeitpunkt mit Fisch noch nicht die beste Beziehung aufgebaut. Aber noch heute schwärme ich von dem Gericht, und das darf wirklich was heißen.

Eingecheckt: Hotel Ritter Durbach im Blog-Bericht

Der Clou: das Restaurant, das auch für Nicht-Gäste einladend die Türen öffnet, ist Teil des 4 Sterne-Hotels Ritter Durbach, das Wein-Macken streichelt und Wellness-Flirts an Bord hat – und damit natürlich für mich ein perfekter Genuss-Abenteuerspielplatz war, den ich vor kurzem dann endlich live, persönlich und in Farbe besucht habe. Man hat also eine charming Übernachtungsmöglichkeit direkt an Bord, und kann sich so voll und ganz auf Genuss-Safari begeben. Wie so ein Aufenthalt im Hotel Ritter Durbach aussieht und alle wichtigen Infos könnt ihr hier im Blog-Bericht dazu nachlesen: Klick – Genuss-Oase Hotel Ritter Durbach.


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Draußen Fachwerk, drinnen alles und alle vom Fach: das ungewöhnliche Restaurant Makidan im Hotel Ritter in Durbach. Das kann man auch als Nicht-Hotel-Gast relaxt besuchen.


Vor dem Eingang des Ritter Durbach wartet keine Zugbrücke, dafür ein roter Teppich – der aber drinnen sehr willkommend-leger ausgelegt wird.

Restaurant Makidan, Hotel Ritter Durbach, Gentlemens Journey


Dinner-Erlebnis im Makidan oder: variable Gaumen-Gönnung im Miniatur-Format


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© Gentlemens Journey

Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen, und nach dem ersten Bissen im [maki:´dan] war klar, dass hier uniques kulinarisches Beziehungs-Material am Start ist. Berührungsängste muss hier niemand haben – der Dresscode auf dem Teller ist für mich Champions League, aber Platz genommen wird im modernen Stuben-Design im übertragenen Jogginganzug. Beliebig ist hier nur die Reihenfolge, die Küche orientiert sich an der Gebäude-Struktur: Fachwerk draußen wie drinnen. Das gilt auch für die charming Weinkarte mit tollen Flaschen-Flirts aus der direkten Umgebung, aber auch internationalem Blick. Und welche Kulinarik-Etappen-Highlights unter anderem auf der Reise-Route stehen, seht ihr jetzt.


Wirtshausstube im classy-modernen Dresscode: Für das Interior im Restaurant Makidan gibt es ganz viel Liebe.

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Wie ihr zu Beginn des Artikels gelesen habt, lag die erste prägende Begegnung mit dem Restaurant Makidan und dessen ungewöhnlichem Konzept schon einige Jahre zurück. Losgelassen hat mich das Gericht damals nicht mehr, entsprechend nervös ging es dann Richtung Restaurant. Schließlich ist die Food-Leidenschaft wie die Wein-Passion als auch die kulinarische Neugier allgemein in der Zwischenzeit nochmal deutlich gewachsen – und natürlich hab ich die Speisekarte schon in und auswendig gelernt. Was das Entscheiden nicht wirklich leichter machte. Bleibt nur die Frage: Muss man ein Restaurant-Konzept erklären? Beziehungsweise: Kann ein Restaurant-Konzept funktionieren, wenn man es erklären muss?


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Fein gestrickt, aber lässig ausgelegt: der Vibe im Restaurant Makidan im Hotel Ritter Durbach.


Vorab: Man sollte sich auch nicht irgendwie einschüchtern lassen, wenn solche Restaurants Teil eines Hotels – aber natürlich ganz normal öffentlich zugänglich sind. Da verpasst man nämlich so einiges. Ich halte das ja so: Als neugieriger Genuss-Entdecker möchte ich unvoreingenommen an so eine Food-Journey herangehen. Mir reicht eigentlich eine kurze Gebrauchsanleitung, keine Wissenschaftliche Abhandlung – und am Ende spricht das Essen und die Küche doch für sich. Und das gilt für das Konzept des [maki:’dan] im Hotel Ritter Durbach. Mit einer kurzen Gebrauchsanleitung hat man jeglichen Kontext, den es benötigt, auf Geschmacks-Safari zu gehen. Die gibt der smarte Service am Tisch – aber eigentlich hat sich jeder Appetit-Abenteurer schon vorher auf der Homepage des Hotels oder der Speisekarte selbst schlau gemacht. Oder?

Restaurant Makidan: das Konzept

Weil das Konzept aber so einfach wie unique ist, nehme ich euch kurz mit auf die Regeln für die anstehende Kulinarik-Kreuzfahrt ohne festen Fahrplan. Regel Nummer 1: Es gibt keine Regeln, und wenn, dann wäre die einzige Richtlinie: seid neugierig. Lasst euch darauf ein. Und wählt in der Reihenfolge, die der Appetit vorgibt. Einen guten Ton für das Erlebnis setzt für mich schon das Interior. Eine cozy Schwarzwälder Wirtshausstube, mit viel Finesse und Eleganz Designtechnisch in die Neuzeit geholt, mit cleverem, charming Lichtkonzept. Elegant, aber unaufgeregt leger. Wie die Teller-Beats, die euch dort erwarten. Beim Soundtrack seid ihr selbst am Mischpult. Was das konkret heißt, lest ihr gleich.


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© Gentlemens Journey

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Alles auf eure Karte! Bei der Auswahl, wie das Genuss-Abenteuer im Makidan läuft, habt ihr die Zügel in der Hand. Spoiler: Man kann sich nicht verreiten.


Aber zurück zur Taktik. [maki:’dan] wird vom persischen „Mezze“ abgeleitet und bedeutet so viel wie Leckeres in bester Gesellschaft. Stellt euch die Gerichte wie eine Art Tapas vor, aber mehr im Sinne von Hauptgerichten, die von einem imaginären Food-Harry-Potter zwei, drei Level kleiner geschrumpft wurden.

Jeder Makdian-Gang konzentriert sich dabei auf eine überschaubare Zahl an Komponenten bei maximaler Aromenkraft, indem er die Vielfalt internationaler Geschmacksrichtungen ausschöpft und hochwertige Zutaten in einen neuen Zusammenhang setzt. Und das stimmt: Die Küche fügt Zutaten zusammen, die in ihrer Kombination echt überraschen (Garnele mit Heidelbeeren, Iberico-Schweinebäckchen mit Ananas, Taube mit Schokolade), gekocht wird kreativ aber mit eigenem Stil. Ohne Abgehoben zu wirken, ohne Allüren.

Wie und in welcher Reihenfolge die einzelnen Kulinarik-Beats (hier gehts zur Speisekarte) auf euren Tisch wandern, bestimmt man selbst. Erst die Schokopralinen und dann die Garnelen? Erstmal drei kleine Gerichte, und dann weiterschauen? Hier müsst ihr nicht beim Bestellen die komplette Reihenfolge vorgeben, und könnt dann wie bei einer vertippten SMS an den Schwarm die Nachricht nicht mehr zurückholen – im Gegenteil. Wild durcheinander probieren, wonach der Appetit gewachsen ist, ist das Motto. Und keine Sorge: Der Service hat sich 007-mäßig das Motto ausspioniert und darauf eingestellt, dass immer wieder nachbestellt wird. Apropos Bestellung: Die geht ja nicht ohne Wein-Flirt. Dazu werden in der Karte zu den Gerichten auch individuelle Wein-Empfehlungen angegeben, falls man nicht wie wir direkt mit einer Flasche starten möchte. Der grandios smoothe Riesling „Achat“ vom Durbacher Winzer Alexander Laible war aber eine gute Wahl, die unsere ersten Gänge aus Tintenfisch-Taco, Thunfisch-Tartar, Aubergine und Dashi-Macarons elegant umsegelt hat.


Den Auftakt machte – hier im Vordergrund – Thunfisch-Tartar mit Shishoeis und Bergamotte.

Hotel Ritter Durbach, Gentlemens Journey, Makidan Restaurant

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Dazu gab es kleine Tacos mit Pulpo, Finger Lime und Avocado sowie Dashi Macarons mit schwarzem Knoblauch, Ponzu und Rettich. Crispy, intensiv, neugierig machend.


Sehr smoothe Wahl, die die ersten Kostproben erfrischend, aber erwachsen unterhaltsam begleitet: Riesling „Achat“ vom Durbacher Winzer Andreas Laible.

Hotel Ritter Durbach, Gentlemens Journey, Makidan Restaurant

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Das Genuss-Abenteuer Makidan inhaliert man mit allen Sinnen. Die Größe liegt hier im Geschmack.


Ein Duett vom Hummer als Küchen-Poesie. Das Highlight aus dem Meer wurde mit Granny Smith Apfel und rotem Curry serviert, einmal als fluffiges Tartar sowie am Stück.

Hotel Ritter Durbach, Gentlemens Journey, Makidan Restaurant

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Bayrische Garnele, gebeizt, mit Kefir, Estragon und Heidelbeere. Klingt exotisch, war einfach Produktqualität deluxe mit aromatisch spannenden Nadelstichen.


Spontan angebotener Gang aus dem Bauchladen, mit Gerichten, die das Team tagesaktuell neu improvisiert: Lamm-Ragout mit Kichererbsen, India-Style. Kurz: Weltklasse.

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Eine weitere Menü-Ergänzung, die ich so noch nie erlebt habe und deswegen so charmant wie smart fand: Mitten am Abend geht der Service mit einem echten Bauchladen von Tisch zu Tisch, auf dem sich eine Küchen-Kreation befindet, die so nicht fest auf der Karte steht. Und die man spontan erwerben kann. Die wurde spontan gekocht, aus Ideen, die Köche immer schon hatten, weil die Zutaten gerade da waren oder die Nachwuchs-Talente sich mal beweisen dürfen. Coole Aktion, und das Lamm-Ragout im India-Style mit Kichererbsen und Fladenbrot-Crunch war derbe delicious.


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Zum Meat & Greet wurde dann die rote Wein-Karte gezückt.


Gaumenaquaplaning im Rechteck: Das US Prime Beef mit Brokkoli, Teiyaki, Buchweizen.

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Abgehoben tasty: Etouffée Taube mit Schokolade, Brombeere und roter Beete.


Das US Beef Short Rib wurde bei 60 Grad 36 Stunden gegart, dann verfeinert mit Lime Pickle, knusprigem Reis und Buchenpilzen. Zerfließt auf der Zunge, während der Reis im Gaumenkino die Rolle des Popcorns übernimmt.

Hotel Ritter Durbach, Gentlemens Journey, Makidan Restaurant

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Perfekt zu Taube und US Beef: der Chene Bleu Astralabe aus Frankreich. Auch die Weißwein-Empfehlung von Sommelier Marco Feger war ein Highlight: crispy-fresh-deep kam der Sitta Ancestros aus Spanien daher.


Ein hypnotisierender Mix aus kalt, fluffig und cremig: die Gänseleber mit roter Shiso, Melone und japanischer Gurke.

Hotel Ritter Durbach, Gentlemens Journey, Makidan Restaurant

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Zum Finale tanzt die Karibik durch Durbach. Die Kombination aus Kokos, Reis, Mango und Asti-Limette kam erfrischend lässig.



Restaurant Makidan im Hotel Ritter Durbach


Wenn man die Eindrücke sieht, hat man einen guten Überblick, wieso dieses Konzept so reizvoll ist. Leicht geschrumpfte Hauptgericht-Flirts, die mit Aromen überraschen und die man super teilen – und so gemeinsam entdecken und erleben kann. Einen Haken gibt es. Beim nächsten Mal steht man vor der Entscheidung: Welche probierten Food-Verliebungen nochmal nehmen – und welche der beim ersten Mal nicht geschafften gegen alte eintauschen? Aber so eine Challenge ist eine tasty Challenge. Und an dieses Erlebnis werde ich mich lange erinnern. Die Preise für einen Makidan-Gang beginnen ab 6 Euro und enden bei 24 Euro für den Hummer, was geschmacklich und von der Produktqualität absolut mehr als fair ist. Neugierigen Food- und Wein-Entdeckern kann ich das Restaurant Makidan und das Hotel Ritter in Durbach nur ans Herz legen. Alle wichtigen Infos zum Restaurant findet ihr hier.


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