Reisen ist schon was schönes. Neue Eindrücke, neue Landschaften, neue Kultur, neues Essen – und bei mir: neuer Wein. Wein verbindet halt alles und zählt safe auch als Landeskultur wie kulinarische Spezialitäten. Jetzt kann man natürlich nicht jedesmal easy mit einem Fingerschnippen in das Land, auf das man gerade Lust hat, reisen, aber im Glas geht das natürlich. Deshalb hab ich mich gefreut, in ein neues Wein-Abenteuer zu starten und diesmal ein Stück Italien zu probieren und kennenzulernen. Im Fall der Weine von Picchini 1882 sind es ganz genau gesprochen sogar fünf Orte, aber das wird hier gleich konkreter erklärt. Festhalten lässt sich schon jetzt: Die von mir getesteten vier Rotweine zeigen auf charmante, relaxte aber classy Art, dass das Weingut Picchini auch und besonders für Einsteiger und Neugierige geeignet ist, die sich dem Thema italienischer Rotwein (und natürlich auch Weisswein und Rossato) nähern möchten.
Picchini 1882 oder: Wine-Tour d’Italia
Das Weinbauunternehmen Piccini 1882, im Besitz der Familie Piccini, hat seinen Sitz im Herzen des Chianti Classico, erstreckt sich von dort aus aber auch bis zur zur Maremma und den Vulkangegenenden des Ätnas und dem Vulture-Gebiet. Die Philosophie: dynamisch und innovativ die Qualität der verschiedenen Weinbaugegenden Italiens hervorzuheben und so eine eigene Identität zu verleihen. Bedeutet in der Praxis: Die Weine sollen authentisch sein, die Rebsorte, das Terroir und die typischen Eigenschaften ihrer Herkunftsgebiete respektieren als auch weitergeben. Ich kann spoilern: Das spürt man sofort, aber auf eine ganz nahbare, ehrliche Art. Da möchte niemand zukünftige Wertanlagen züchten, die ewig im Tresor stehen, sondern Spaßmacher, die etwas Italien in die Welt tragen – zum gleich genießen, natürlich.
Bei Picchini führt die Route zielstrebig zu authentischen, italienischen Weinen.
Diese Werte würden dabei von Generation zu Generation weitergegeben, verrät Mario Piccini, Geschäftsführer des Unternehmens. Bei einer 130 Jahre langen Geschichte gab es da in der Familie auch ordentlich Betrieb, was das Weitergeben angeht. Und auch den Fokus auf die Weiterentwicklung zu legen. Wie sagte einst Philosoph Oliver Kahn: Wer aufhört, etwas zu werden, hört auf, etwas zu sein. Aber spielen wir den Ball lieber wieder zum Team Piccini.
Picchini ist nicht nur ein einziges Weingut, sondern eine Reise durch die verschiedenen Regionen Italiens. Das ist bedingt durch die geographische Verteilung der 5 Weingüter, aus denen sich Picchini 1882 zusammensetzt, die zusammen mehr als 200 Hektar Weinberge umfassen, möglich gewesen. Die Weintour startet im Betrieb Fattoria di Valiano im Chianti Classico in der Provinz Siena, die zu der Gegend Castelnuovo Berardenga gehört. Dann geht es weiter zum Weingut Tenuta Moraia in der Provinz Grosseto an der toskanischen Küste in der Maremma weiter. Komplettiert wird der Abstecher in die Toskana mit der Villa al Cortile komplett, die in Montalcino einen Bezugspunkt für die Produktion des berühmten Brunello darstellt. Nach der Toskana geht es in die Basilikata. Dort liegen die 15 Hektar Weinberge der Regio Cantina, wo heute einer der besten Aglianico del Vulture produziert wird. Und schließlich wartet da noch ein Trip nach Sizilien zu den Hängen des Ätnas, wo sich das Unternehmen Torre Mora befindet. Dessen Weinberge erstrecken sich zwischen den Gemeinden Castiglione di Sicilia und Linguaglossa.
Klar, dass sich bei 130 Jahren Winzer-Geschichte einige Schätze im Familien-Schatzkeller tummeln.
Picchini 1882 oder: Es bleibt in der Familie, Ehrensache!
Ich finde es super spannend, wenn ich beim Verkosten weiß, wo Dinge herkommen, und wer – beziehungsweise, wie viel – dahintersteckt. Machen wir eine kurze Zeitreise. Angiolo Piccini wird 1860 als einziges Kind einer Kaufmannsfamilie aus Poggibonsi, eine kleine Stadt zwischen Florenz und Siena, geboren. Im Jahr 1882 investiert er in 7 Hektar Weinberge in Castellina in Chianti, errichtet einen kleinen Weinbaubetrieb in Poggibonsi und beginnt damit eine Familientradition, die bis heute andauert. Inspiriert von seinem Vater, übernimmt Sohn Angiolo Piccini eine tragende Rolle – in den 60er Jahren übernimmt dann dessen einziger Sohn, Pierangelo, das Unternehmen, investiert mit Weitblick in neue Weinberge und Weingüter: Fattoria di Valiano im Chianti Classico und Tenuta Moraia in der Maremma, an der toskanischen Küste. Ende der 80er Jahre unterstützen ihn sein Sohn Mario und seine jüngste Tochter Martina in dem Unternehmen. Heute arbeitet für das Unternehmen bereits die fünfte Generation, die durch die Kinder von Mario Piccini vertreten wird. Benedetta, Ginevra und Michelangelo treten in die Fußstapfen ihres Vaters und widmen sich den Tätigkeiten der Weingüter.
Wie bei Immobilien gilt auch bei den Piccini Weinbergen: Lage gewinnt.
Damit die Tradition und die eigentliche Idee, wie man im Hause Piccini Wein machen möchte, auch den Schritt in die Moderne und die Zukunft schafft, und ich und ihr, also wir alle, weiterhin auf italienische Abenteuer-Reise gehen können, sind natürlich auch zeitgemäße Schritte erforderlich. So wurde mit Riccardo Cotarella, der seit Jahr 2018 für Picchini arbeitet, und mit dem jungen Önologen Alessandro Barabesi, Leiter der Kellereien Agricoltori del Geografico, zwei Transfers getätigt, um die Weinbau-Taktik erfolgreich aufzustellen. Auf jedem Gut ist das önologische Ziel anders, aber auch gleich: Es sollen Qualitätsweine mit einer klaren Identität entstehen.
Weingut Piccini: Wer, wie, was, wieso und weshalb?
Ich hatte die große Freude, dass sich Winzer Mario Piccini persönlich Zeit nahm, einige Fragen von mir zum Weingut und der besten Art, die Weine des Familiengutes zu genießen, zu beantworten.
Was fasziniert Sie an diesem Beruf?
Wie ich oft sage, ist Wein ein fließendes und dynamisches Material, ein Dialog zwischen Vergangenheit und Zukunft. Vor allem aber ist der Wein eine der größten kulturellen Ausdrucksformen unseres Landes und daher eng mit seinem Herkunftsgebiet verbunden. Jede Flasche erzählt die jahrhundertealte Geschichte ihres Landes und feiert die Ecke Italiens, aus der sie stammt. Aus diesem Grund ist der Wein der Inbegriff der Schönheit unseres Landes, gespickt mit unsterblichen Meisterwerken, die uns noch viel zu lehren haben.
Worauf sollte man bei der Verkostung der Weine achten? Wie erkennen Anfänger das Geschmacksprofil, auf welche Noten sollte man achten?
Persönlichkeit und Ausgewogenheit sind entscheidend. Der Wein muss in seinen Aromen die Eigenschaften seines Herkunftsgebiets bewahren, was sich in der sensorischen Erfahrung der Verkostung zeigt. Die Komplexität des Bouquets und die Stärke der Struktur sind wichtige Zutaten für die Schaffung eines großen Weins.
Das Geschmacksprofil ist sehr unterschiedlich und hängt von den verwendeten Trauben, der Weinbereitung und den Reifungstechniken ab. Jüngere Weine bewegen sich im Spektrum von Frucht-, Blumen- und Mineralaromen. Bei gealterten Weinen hingegen kommen würzige, erdige und – wenn der Wein im Fass ausgebaut wurde – eichige Noten zum Ausdruck, die die Komplexität des Weins erhöhen.
Können Sie Anfängern kurz erklären, was Riserva, Classico, Superiore und Rossato bedeuten?
Die Bezeichnung Superiore kann von Weinen verwendet werden, die einen höheren Alkoholgehalt haben und aus Weinbergen mit geringeren Erträgen gewonnen werden. Diese Bezeichnung wird häufig verwendet, um einen Wein höherer Qualität von einem normalen Wein zu unterscheiden.
Die Bezeichnung Riserva kann nur für gealterte Weine verwendet werden, die im Vergleich zu den „Vintage“-Weinen einen höheren Alkoholgehalt und eine längere Reifezeit aufweisen müssen.
Die Bezeichnung Classico wird für die Weine verwendet, die aus dem ursprünglichen, kleineren und qualitätsorientierteren Weinbaugebiet stammen, das sich im Fall des Chianti Classico auf den oberen Hügeln zwischen Siena und Florenz erstreckt. Diese Weine zeichnen sich durch ihre Eleganz, ihr Alterungspotenzial und ihr herrlich fruchtiges Bouquet aus.
Roséwein: Ein hochwertiger Roséwein wird in der Regel aus dem Saft roter Trauben gewonnen, der nach kurzem Hautkontakt vergoren wird. Der Roséwein ist frisch und angenehm mineralisch und besticht durch seine zarten blumigen und/oder, je nach Rebsorte, fruchtigen Aromen.
Erinnern Sie sich an Ihre erste Begegnung mit Wein – an den ersten emotionalen Moment?
Ich erinnere mich genau an meine erste Begegnung mit Wein. Ich war geblendet von dem Konzert der Aromen und Geschmacksrichtungen, als ich zum ersten Mal ein Glas Wein an meine Lippen führte. Das war eine Offenbarung. Seitdem verfolge ich diesen Traum: dieses magische Gefühl in jeder Flasche zu reproduzieren.
Wie ist es bei Piccini, wenn es an die nächste Generation weitergegeben wird? Müssen Sie jemals alte Gewohnheiten ablegen, um mit neuen Ideen voranzukommen?
Unsere Geschichte beginnt im Jahr 1882, als Angiolo Piccini, der Urvater dieser Familientradition, ein kleines Weingut gründete. Seitdem haben fünf Generationen das Unternehmen geleitet, wobei sie die Lehren der vorherigen Generation beibehalten haben, aber immer mit Ehrgeiz in die Zukunft blicken.
Immer der Nase nach: Mario (rechts) verkostet mit Sohn Michelangelo.
Nice: Auch die zukünftige Generation übt sich noch in Handschrift.
Welche Rolle spielen die sozialen Medien, um neue Kunden zu erreichen?
Das vergangene Jahr markierte eine entscheidende Phase der digitalen Revolution, indem wir Veranstaltungen und Messen vorschlugen, die in der ungewöhnlichen Umgebung eines Bildschirms stattfanden. Aus diesem Grund haben wir die Instrumente der digitalen Kommunikation verstärkt, um eine größere Nähe zu unseren Kunden zu erreichen. Jeden Tag unterhalten wir unser Publikum mit Fotos und Videos, die über unsere Arbeit berichten und die Werte unserer Familie erklären. Außerdem haben wir einen monatlichen Newsletter und eine zweimonatlich erscheinende Zeitung eingeführt, um unsere Kunden stets über die neuesten Trends in der Piccini-Welt auf dem Laufenden zu halten.
Welchen Ihrer Weine sollten Neueinsteiger unbedingt probieren? Und wenn Sie ihn mit einem italienischen Fußballer oder Modedesigner vergleichen müssten, welcher wäre es und warum?
Unser Piccini Brunello ist ein Muss: ein Spitzenwein, der für alle zugänglich ist. Jeder Tropfen zelebriert die Kraft des Sangiovese, hebt sein Herkunftsgebiet hervor und zeigt ein großes Alterungspotenzial. Sein üppiges Profil und seine weichen Tannine erlauben es jedoch, diesen Wein sofort nach seiner Freigabe (4 Jahre nach der Weinlese) zu genießen. Seine Anmut erinnert an einen Giganten des italienischen Fußballs, Andrea Pirlo, den sogenannten Maestro, ein Talent der Extraklasse, das den Fußball in Kunst verwandeln kann. Präzision und Eleganz anstelle von Kraft und Intensität.
Welcher Ihrer Weine würde gut zu einem Vater-Sohn-Abend passen?
Ich würde unseren Valiano 6.38 Chianti Classico Gran Selezione empfehlen, am besten einen älteren Jahrgang. Dieser strukturierte Rotwein öffnet sich langsam im Glas und gibt Ihnen die Zeit, einen Schwung aufzubauen. Er ist ein Meditationswein, der die Freude an der Entspannung verbreitet und die Worte sanft und frei fließen lässt.
Und welcher für ein romantisches Abendessen?
Der Scalunera Etna Rosato ist der ideale Wein für einen romantischen Abend. Dieser Wein kommt direkt aus dem faszinierenden Land Sizilien, wo sich unser Weingut Torre Mora an den Flanken des Vulkans Ätna befindet. Die verführerischen rosafarbenen Reflexe des Scalunera Etna Rosato kündigen seine üppige Frische an, die die Energie und die Kraft des Vulkans einfangen kann.
Piccini Quartett im Tasting: so schmeckt das Italien-Abenteuer
In der Flaschenpost waren die Weine Chianti Classico 2019, Chianti Classico Riserva 2017, Collezione Oro Chianti Riserva 2018 und Brunello di Montalcino 2016. Wie diese schmecken und wieso sie besonders für Einsteiger und neugierige Beginner super geeignet sind und Spaß auf Lernen in der Praxis machen, lest ihr hier. Erhältlich sind die Weine in immer mehr deutschen Fachgeschäften und teilweise auch gut ausgestatteten Supermärkten, also einfach mal die Augen aufhalten. Preislich liegen alle vorgestellten Rotweine unter 15 Euro.
Chianti Classico Riserva 2017
Kultiviert, aber mit relaxter Note: So zeigt sich der Piccini Chianti Classico Riserva.
Der Chianti Classico Riserva riecht wie kühler Morgen, leichter Nebel über dem Pool in der italienischen Landhaus-Villa. Der Rotwein ist 18 Monate im Tonneau sowie 3 Monate in der Flasche gereift, das verleiht einen eleganten Auftritt, bei dem man mehrere Schichten spürt. Manche Chiantis werden ja gerne mal schnell dünn, der hier zeigt, dass das Aufwachsen auf Boden auf Kalksteinbasis, mit ausgewogenem Anteil an Ton und Schiefer, seine Spuren hinterlassen haben. Ein schöner Mix aus Schwarzbeere und Himbeere, samtig zusammengeschneidert, dazu eine leichte Würzigkeit. Man muss nicht immer auf die große Pauke hauen, um die richtigen Töne zu treffen. Das geht auch leise für faires Budget.
Macht auf Alltagstauglich wie Denim: der Chianti Classico Riserva.
Chianti Classico 2019
Klassiker im neuen Gewand: der Piccini Chianti Classico.
Ein relaxter Gruß aus der Toskana. Elegant, ohne aufdringlich zu sein, serviert der bodenständige Chianti Classico für um die 10 Euro flüssige Flirts von schwarzer und roter Kirsche, ein Hauch Vanille dazu, immerhin ist der Rotwein neun Monate im Eichenfass gereift, mehr braucht es gar nicht. Alles in eine weiche, mitschwingende Wein-Sprache übersetzt, der man gerne zuhört. Und schon gerne noch eine Fortsetzung aufmacht. Geteilte Freude ist doch die schönste Freude, und die muss nicht immer direkt 40 Euro aufwärts kosten, um sich auszuzahlen.
Brunello di Montalcino 2016
Denim und Wein aus der Italien: auf beides kann man zu jeder Saison zählen.
Brunello die Montalcino ist eh so ein Klassiker. Der von Piccini hier ist ebenfalls auf auf Boden auf Kalksteinbasis, mit ausgewogenem Anteil an Ton und Schiefer, aufgewachsen, was den würzigen, feinen Grundcharakter sehr gut geprägt hat. Der Brunello durfte sich ganze 24 Monate im Eichenfass und Barrique entfalten, um dann noch sechs Monate in der Flasche zu reifen. Entsprechend kultiviert zeigt sich der Rotwein auch, setzt aber mehr auf Zugänglichkeit als auf verschlossene Vielschichtigkeit, die sich erst spät erschließt. Easy, aber durchaus mit Finesse, ein schöner fruchtiger Rotwein mit Noten von Kirsche, Lakritz, und dunklen Beeren, mit dem man einen Abend unter Freunden nice beginnen kann.
Ein Rotwein, der sich unaufgeregt ins Glas kuschelt, und unkompliziert Laune macht.
Collezione Oro Chianti Riserva 2018
Der Piccini Collezione Oro Chianti Riserva ist eher entspannter Trauben-Kick als verzwicktes Schachspiel.
Der Piccini Collezione Oro Chianti Riserva 2018 im goldenen Etiketten-Dresscode kann täuschen, möchte er aber gar nicht. Hier will niemand royale Allüren aus der Flasche für unter 10 Euro lassen, sondern sich einfach zu euch an den Tisch setzen und von Italien erzählen. Dabei sind samtig-würzige Annekdoten von dunklen Beeren und Vanille, frisch und cremig vorgetragen, mit soften Tanninen, und wenn ich von samtigen Auftritt spreche, dann einer, der beim Trinken nicht ins Bremsen bringt, sondern lässig an die Hand nimmt, während man Richtung Italien blickt. Bodenständig, ehrlich.
Bringt seine italienische Botschaft sauber ins Ziel: der Piccini Collezione Oro Chianti Riserva.
DIE 5 WEINGÜTER VON „PICCINI 1882”
Zum Abschluss noch ein kleiner Überblick, was neben den hier vorgestellten Weinen noch auf Entdeckungstour wartet, und wie sich die einzelnen der fünf Weingüter grob unterscheiden.
FATTORIA DI VALIANO
Fattoria di Valiano, das Zuhause der Familie, liegt im Herzen des Produktionsgebiets des Chianti Classico, in der Gemeinde Castelnuovo Berardenga, ganz in der Nähe von Siena. Valiano erstreckt sich auf einer Fläche von insgesamt 230 Hektar, davon sind 75 Hektar Weinberge. Die Weinberge werden biologisch bestellt und befinden sich auf einer durchschnittlichen Höhe von 350 m ü.d.M., mit vorwiegender Süd-West-Ausrichtung. Der Boden ist vorwiegend lehmhaltig, mit Ausnahme für den Cru Poggio Teo, wo sandige Böden dominieren. Jede einzelne Traube wird per Hand separat gelesen, je nach Position und Rebsorte.
TENUTA MORAIA
Tenuta Moraia befindet sich in der Maremma und ist seit dem Jahr 2000 im Besitz der Familie. Das Unternehmen erstreckt sich auf 170 Hektar; davon sind 60 Hektar mit den typischen Rebsorten der Gegend bestellt: Sangiovese und Vermentino sowie die internationalen Sorten Cabernet, Merlot, Syrah, Alicante und Chardonnay. Die Weine des Unternehmens haben einen modernen und präzisen Stil, der von Unmittelbarkeit geprägt ist, ohne aber auf die Eleganz und typische Tiefe der großartigen Weine der toskanischen Küste zu verzichten. Das Hauptziel ist es, den biologischen Kreislauf eines jeden Rebstocks zu begünstigen. An den Hängen des Tals ist der Boden lehmhaltig und mergelig, gemischt mit ozeanischem Sedimentgestein. Die sandigen Böden vermischen sich mit den Sandsteinen in den unteren Teilen. Die leicht bis mäßigen Hänge sind in Süd-Ost-Richtung auf 100 m ü.d.M. positioniert. Highlights des Gutes sind der erfrischende Vermentino oder der Roséwein aus der Sangiovese und Syrah.
Schon die Farbe der Trauben ist Appetitanregung.
VILLA AL CORTILE
Auf der Südseite von Montalcino erstreckt sich Villa al Cortile auf 12 Hektar Weinbergen zwischen der Gegend von Montosoli und Lavacchio. Bei der Produktion des Brunello di Montalcino folgt das Unternehmen den Regeln der Einfachheit, der Ausgewogenheit und der Mäßigung. Die 12 Hektar des Weinguts Villa al Cortile sind in zwei unterschiedliche Bereiche unterteilt: 8 Hektar in Montosoli, der Nordteil von Montalcino und 4 Hektar in Lavacchio, an den Hängen im Süd-Westen von Montalcino. Die Weinberge der Nordseite sind so ausgerichtet, dass sie von kälteren Temperaturen gekennzeichnet sind, die den Trauben einen hohen Säuregehalt verleihen. Die Weinberge im Süden sind hingegen lange der Sonne und den warmen Brisen der Küste ausgesetzt, die den Trauben Frische, Wärme und Charakter verleihen. Die typischen Temperaturschwankungen der gesamten Gegend spielen eine wichtige Rolle, vor allem in den Reifemonaten, in denen die Sonne in den frühen Morgenstunden die Kühle der Nacht nimmt. Die warmen Tage und die kühlen Nächte verlängern die Wachstumssaison, wodurch dem Wein Feinheit und Ausdruckstiefe verliehen wird. Die Konzentration auf den typischen Charakter des Sangiovese bleibt das Hauptziel von Villa al Cortile. Durch den Ausbauprozess ist es möglich, sich auf die Entwicklung der Komplexität der Weine und auf die Erweichung der Tannine zu fokussieren, ohne die fruchtige Komponente zu beeinträchtigen.
REGIO CANTINA
Inmitten der Hügel vulkanischen Ursprungs an den Hängen des Monte Vulture im Herzen der Basilikata, in Venosa in der Provinz Potenza, bestellt Piccini die Regio Cantina an den Hängen eines erloschenen Vulkans 15 Hektar Weinberge. Hier dreht sich alles um den Aglianico. Man interpretiert die Gegend und bleibt dabei den traditionellen Praktiken der Landwirte aus der Basilikata treu, wirft aber auch immer einen Blick auf moderne Methoden.
Die Weine können zwar auch Single spielen, bei einem Date mit Food und Käse flirtet es sich aber noch einen Tick interessanter.
TORRE MORA
Torre Mora ist das Weingut der Familie Piccini auf dem Ätna. Biologische Landwirtschaft, sehr dichte Weinberge und niedrige Erträge sind die Bedingungen, die an der Basis der gesamten Produktion stehen. Die drei Weinberge, die im Besitz der Familie sind, befinden sich in der Gegend Contrada Dafara Galluzzo in Rovittello, in der Gegend Contrada Alboretto Chiuse del Signore in der Gemeinde Linguaglossa und in der Gegend Contrada Moscamento in Rovittello. Torre Mora ist ein kleines Weingut, das sich dem biologischen und nachhaltigen Weinbau, traditionellen Methoden, den besonderen Eigenschaften der Rebsorte und der Kultur der Gegend widmet. Diese Gegend wird durch einige einzigartige Eigenschaften geprägt, die zusammen ein komplexes Mikroklima schaffen: Ein lockerer und fruchtbarer Vulkanboden in Höhenlage und eine beachtliche Temperaturschwankung am Tag. Ein Ort, der durch seine besondere Verbindung mit den typischen Rebsorten der Gegend gekennzeichnet wird: Die Nerello Mascalese, wichtigste Rebsorte der Vulkanhänge, die Nerello Cappuccio, die die Traubenmischung für die Produktion des Etna DOC vervollständigt, und die helle Rebsorte Carricante, Protagonistin des Etna Bianco DOC.
*Dieser Beitrag entstand mit Verkostungsmustern des Weingutes, spiegelt aber wie immer meine ehrliche und objektive Meinung wider.