Fotografen sind echt Künstler. Die lassen mal eben einen tristen Meetingraum verschwinden, und machen aus Aufnahmen im Alltagslook kleine Kunstwerke. Die Bilder hier mit Schattenspiel hat der liebe David Barnwell in nur rund 5 Minuten gemacht. Ich hab’s gefeiert, weil ich sowas auch gern können möchte, aber halt auch, weil ich mich in den Motiven echt wiedergefunden hab. Schon da, aber erstmal im Hintergrund, genau überlegt, was man preisgibt, nicht hart introvertiert, aber halt kreativ mit Umwegen. Vor der Kamera musste ich hier schon über meinen Schatten springen, vor der Linse fühl ich mich manchmal wie ein frisch geschlüpfter Eisbär bei der Apfelernte – außerhalb der Komfortzone. Und wenn man etwas erreichen will, halt eben auch.
Bilder wie Babylon Berlin. Vom Schatten zum Licht.
Und das in einem eher unlichten Meetingraum. Mein Respekt dem Fotografen.
Spieglein, Spieglein,ich kaufe: eine Jalousie.
Licht kann ein gutes Pflaster sein.
Ich musste lernen, mich zu trauen etwas zu fragen, wenn ich keine Ahnung hatte. Das ist ebenso wenig eine Schwäche wie das Bitten um Hilfe. Über seinen Schatten springen bedeutet auch mal auf unangenehmem Terrain zu landen. Und klar hat man vor Unbekanntem Angst, aber nur so lernt man dazu, lernt vergleichen, lernt, dass man vielleicht unbekannte Talente hat und entwickelt Routine. Selbstbewusstsein, Sicherheit. Dass der Weg steiniger werden kann als Xavier es ja ausmalen konnte kann passieren.
Wenn ich für den Blog bei unbekannten Menschen anfrage, habe ich auch Zweifel, bin unsicher. Man weiß ja nie, was zurückkommt. Damals, beim Lifestylemagazin war es einfacher, ein großes Logo im Rücken, easy. Alleine muss ich aber aus diesem Schatten treten, um mich und den Blog weiterzuentwickeln. Dass das funktioniert, merke ich ja, wenn ich zurückgehe zu den Anfängen. Wie da ein Artikel aussah, welche coolen Geschichten ich im Lauf der Zeit erzählen durfte, welche coolen Persönlichkeiten vorstellen, welche tollen Reise-Geheimtipps ich gefunden habe und weitergeben konnte. Wenn man so etwas fast alleine macht, steht man unfreiwillig im Rampenlicht, muss sich und seine Ideen selbst gut verkaufen – und im Mittelpunkt stehen war mir noch nie angenehm.
Wenn man dann aber mal aus dem Schatten getreten ist, und merkt, dass das Feuer in einem mehr und mehr gefüttert wird, ist man froh, ins Unbekannte gesprungen zu sein. Wenn man sich nicht mehr unter Wert verkauft, sondern die eigenen Ideen, Texte oder am Ende entstandene Artikel geschätzt werden, spielt Schatten nur noch eine Rolle, wenn der Fotograf dich darin ins richtige Licht setzt.