Aberfeldy 12 Jahre: Smoother Multitalent-Whisky für Einsteiger

Aberfeldy Whisky 12 Yo Gentlemens Journey Einsteiger Whisky

Immer wenn in Sätzen ein „Aber“ kommt, signalisiert das, dass die Sache gleich einen Haken bekommt. Im Falle des Aberfeldy 12 Whisky gilt das auch – aber im positiven Sinne: Einsteiger und Neugierige können sowohl hinter Whisky-Entdeckungs-Spaß und besten Multitalent-Eigenschaften für Drinks einen Haken setzen. Alles rund um den smoothen Whisky aus Schottland lest ihr hier.



Dass ich eine größere Macke für Wein habe, ist ja bekannt. Dennoch reizen mich auch die anderen Abenteuerspielplätze, die eine Hausbar so bietet – und die eine Hausbar doch auch so spannend machen. Eine der größten Entdeckungsreisen geht dabei in die Welt des Whiskys. Ich feiere es, wie viele verschiedene Aromen man in den unzähligen Abfüllungen von Schottland bis nach Japan findet. Dabei muss man nicht erst Jahre lang sparen und tausende Euros investieren. Gerade für Einsteiger und Neugierige warten viele bezahlbare Erlebnisse auf der Whisky-Reise, die es zu probieren lohnt. Eine kleine Grundregel sollte man aber beachten: die Zone 30. Nein, damit ist kein Tempo-Limit gemeint, wobei man Whisky natürlich immer entspannt und Schluck für Schluck genießen sollte. Hier darf man sich bitte Zeit nehmen! Nein, Zone 30 bedeutet: Ab der 30 Euro Preisgrenze darf man gefahrlos zuschlagen – darunter bitte nicht. Gutes Handwerk hat seinen Preis, und ab diesem Level gehehn dann auch spannende und intensive Aromen an Bord, die die Genuss-Entdeckungsfahrt so reizvoll machen. Beim Aberfeldy 12 aus Schottland dürft ihr beispielsweise immer an eine Biene denken. Wieso?



Aberfeldy Whisky 12 Yo Gentlemens Journey Einsteiger Whisky
© Aberfeldy

So eine echte Whisky Distillery mal zu besuchen, steht schon lange auf meiner Bucket List. Vielleicht klappt das ja demnächst auch mal. Denn wenn man mal vor Ort einen Eindruck von der Herstellung bekommen hat, genießt man das finale Produkt noch bewusster als eh schon – gleiches gilt ja auch, wenn ich Winzer persönlich besuche. Die Aberfeldy Distillery liegt in einem üppigen Tal in den Ausläufern der zentralen Highlands von Schottland. Die Wasserquelle der Brennerei, die als „Golden Dram“ bekannt ist, ist der berühmte Pitilie Burn, der in der Region für seine Wasserqualität und seine Goldvorkommen bekannt ist. Alteingesessene Verfahren wie die längere Gärung zaubern seltene Honignoten hervor – der Schlüssel zur charakteristischen Süße der Aberfeldy-Maltsorten. Damit macht auch der gold-schwarze Look der Etiketten Sinn, oder?


Aberfeldy Whisky Distillery Gentlemens Journey

Draußen üppiges grün, drinnen flüssiges Gold: Blick auf die Distillery von Aberfeldy.


Aberfeldy Whisky Distillery Gentlemens Journey
© Aberfeldy

Irgendwie machen solche Bilder mit unzähligen Fässern ja immer etwas ehrfürchtig. Zum einen, weil man eine Vorstellung bekommt, was da für eine Schatzkammer vor einem liegt. Die Jahreszahlen an den Fässern nehmen mit auf eine Zeitreise, teilweise sind die Inhalte im Holz älter als ich. Und man kann sich vorstellen, welche Aufgaben auf den Schultern der Master Distiller lasten, die die Whiskys auf dieser Zeitreise begleiten, und dafür sorgen, dass am Ende der perfekte Geschmack steht. Und das hauptsächlich mit Nase und Gaumen beurteilen. Meine Hochachtung für dieses Sinnes-Handwerk.



Aberfeldy Whisky Distillery Gentlemens Journey

Aberfeldy Distillery: Wer, wie was?

Um einen noch besseren Einblick in die Welt der Aberfeldy Whiskys zu bekommen, lohnt es sich, einen Experten zu fragen. Ich hatte die Freude, dass sich Andreas Künster, BACARDI Malt Ambassador Germany (für die Marken Aberfeldy, Craigellaiche, Royal Brackla, Aultmore, The Deveron), für mich und meine Fragen Zeit genommen hat.


Aberfeldy Whisky 12 Yo Gentlemens Journey Einsteiger Whisky

Spricht fließend Whisky: Andreas Künster, Malt Ambassador von unter anderem Aberfeldy.


Was macht ist die Besonderheit von Aberfeldy? Gibt es bestimmte Philosophien bei der Herstellung oder bestimmte Schritte, die für einen eigenen Geschmack sorgen?

Bei der Destillation von schottischem Whisky ist jeder kleine Schritt von entscheidender Bedeutung: von der Art des Getreides über die Form der Brennblase (Pot Still) bis hin zu den Fässern, in denen der Scotch reift – all das macht einen Unterschied. Jedes kleine Detail spielt eine Rolle. Unsere besondere Aufmerksamkeit für diese Faktoren und Prozesse sorgt für die reichhaltige, honigartige Sanftheit von Aberfeldy – unsere Honignoten werden durch die über 70 Stunden lange Fermentation hervorgebracht. Zusammen mit der Form unserer Pot Stills und der Kombination der Fässer haben wir einen wunderbar ausgewogenen Highland Single Malt Scotch Whisky geschaffen. 

Welcher Whisky eignet sich besonders für Einsteiger, um die Brennerei und ihre Produktpalette kennenzulernen?

Allen, die Aberfeldy zum ersten Mal entdecken, empfehle ich, Aberfeldy 12 Year Old zu probieren, denn diese charakteristischen Aromen stehen im Mittelpunkt jedes Drams, den wir kreieren. Die weiteren Geschmacksnoten variieren dann von knackigen und leichten bis hin zu schweren und dunklen Nuancen, die durch die verschiedenen Fassarten beeinflusst werden.



Welcher Whisky eignet sich am besten für den puren Genuss, welcher für Mixgetränke?

Die Aberfeldy Produktrange eignet sich sowohl für Drinks, kann aber auch pur genossen werden. Es hängt alles vom Geschmacksprofil ab, das man sucht sowie vom Preis, den man bereit ist, für einen Cocktail auszugeben. Wir regen immer dazu an, mit den Aromen von Aberfeldy 12 Year Old zu spielen, weil er so vielseitig ist – z.B. mit dem Aberfeldy Gold Fashioned’, dem Aberfeldy Golden Hot Toddy’ (das Rezept findet ihr weiter unten) und dem Aberfeldy Herbed Honey Smash’. Aberfeldy 16 Year Old und ABERFELDY 21 Year Old können auch in Cocktails verwendet werden, sollten aber lieber pur genossen werden, um die reichen Aromen voll zur Geltung zu bringen. Diese Whiskys sind perfekt für besondere Anlässe oder um sich nach einem langen Tag zu belohnen. 


Auf welche Aromen sollten sich Anfänger und Neugierige bei der Verkostung von Aberfeldy 12 YO besonders konzentrieren, um die Idee dahinter zu verstehen?

Bei Aberfeldy dreht sich alles um Sanftheit und die Fülle an Honignoten. Man wird auch einige knackige Orangennoten und subtile Aromen von Heidekraut wahrnehmen, das in den schottischen Highlands wächst. Unser Aberfeldy 12 Year Old hat eine malzige, sirupartige Fülle auf der Zunge, wobei auch Gewürze wie Vanille und Zimt durchkommen. Er hat rauchige Noten, aber das liegt nicht daran, dass wir unseren Whisky torfen (sprich Getreide über Torfrauch trocken), sondern hängt damit zusammen, dass wir spezielle, erneut ausgebrannte Fässer (re-charred casks) verwenden, die Spuren von Rauch zurücklassen. 

Es ist wichtig zu wissen, dass es keinen richtigen oder falschen Weg gibt, Aberfeldy zu genießen – da sollte man sich auch von niemandem etwas anderes erzählen lassen! Wenn es darum geht, schottischen Whisky zu entdecken, geht es vor allem um Zeit. Will man sich auf den puren Genuss einlassen, muss man dem Whisky in der Nase und besonders am Gaumen etwas Zeit geben. Er hat Jahre darauf gewartet, in diesem einen Moment geöffnet zu werden – das muss man einfach genießen und zelebrieren. Die eigene Zunge ist in der Geschmackswahrnehmung nicht so stark, wie man vielleicht denkt, aber die größte Magie entsteht, wenn man die wundervollen Aromen des Drams riecht. Um die süße und dichte Textur von Aberfeldy zu verstärken, sollte man den Dram noch ein paar Sekunden länger auf der Zunge kreisen lassen. Mein Rat: Nehmt euch Zeit zum Genießen, konzentriert euch auf euch, achtet auf das, was innerhalb und außerhalb des Glases passiert und ihr werdet den Unterschied im Geschmack bemerken.



Aberfeldy 12 – Selbsttest

Wer mich und den Blog verfolgt und kennt, weiß auch: Hier wird nichts vorgestellt oder empfohlen, das ich nicht selbst probiert habe, und das mich auch überzeugt hat. Ich selbst bin ja auch kein Whisky-Experte, ich habe einfach Spaß am Probieren, am Entdecken, so ein Whisky ist ja immer auch ein Abbild seiner Region. Man kann salziges Meer erahnen, rauchige Noten, das weiche Wasser, dazu kommen die Dates mit verschiedenen Fässern, die je nach vorherigem Inhalt (Wein, anderer Whisky, Sherry) neue Noten nach Vanille oder Schokolade dazubringen. Im Fall des Aberfeldy 12 hat es mir die Zugänglichkeit angetan, die aber keinesfalls wie ein Mauerblümchen daherkommt. Ich möchte hier ja auch Spirituosen für neugierige Einsteiger empfehlen, und die kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Man muss keine Angst vor Rauchigkeit haben – der Aberfeldy 12 sendet auch leichte Rauchsignale, aber ganz fein zum Ende hin.


Aberfeldy Whisky 12 Yo Gentlemens Journey Einsteiger Whisky

Smooth, cozy, aber mit Finesse: der Aberfeldy 12.


In der Nase tanzen ohnehin erstmal Noten von Gewürzen und honigartigen, prallen Früchten. Diese Honignote sorgt für eine schöne Cozyness, ohne dass es kitschig wird, denn die Gewürze melden sich immer wieder zu Wort. Beim Trinken wirkt der erste Schluck dann fast sirupartig, dann flirten Vanille und Karamell um die Wette, bevor der erwähnte Rauch auch noch ein Wörtchen mitreden möchte. Ein sehr smoother und vielseitiger Whisky (ist dadurch ein smarter Buddy für Drinks), der aber seine Kernigkeit behalten hat – ein toller Gesprächsstoff für die kältere Zeit, und eine gute Ausgangsbasis, auf die man dann mit noch kernigeren Whiskys aufbauen kann.


Schönes Detail: Auf der Hülle kann man die wichtigsten Fakten zur Distillery nachlesen.

Aberfeldy Whisky 12 Yo Gentlemens Journey Einsteiger Whisky


Das Rezept: Der Golden Hot Toddy mit Aberfeldy 12

Die honigsüßen Gewürz- und Muskatnoten des 12-jährigen Single Malts werden noch mehr in den Mittelpunkt gerückt, wenn sie mit weihnachtlichen Gewürzen, lokalem Honig und zur Abrundung mit etwas Zimt kombiniert werden. Der perfekt Drink, um sich an einem kalten Wintertag aufzuwärmen.


Aberfeldy Whisky 12 Yo Gentlemens Journey Einsteiger Whisky

Edle Anrichtung, einfaches Rezept: so ein Hot Toddy hebt das Genuss-Level.


Zutaten:

  • 50 ml ABERFELDY 12 Year Old
  • 15 ml selbst hergestellter Honigsirup*
  • 20 ml Zitronensaft
  • Gewürzmischung**
  • heißes Wasser zum Auffüllen
  • Garnierung: Zimtstange und Zitronenscheibe

(*Um Honigsirup selbst herzustellen, werden Honig und heißes Wasser zu gleichen Teilen vermischt und so lange verrührt bis sich der Honig vollständig aufgelöst hat.
**Um die Gewürzmischung selbst herzustellen, werden 1/2 Zimtstange, 1 TL frisch gemahlene Muskatnuss, 6 Gewürznelken, 1 Zitronenscheibe, 1 Sternanis und 1/2 Vanilleschote vermengt.)

Zubereitung:

  1. Aberfeldy 12YO, Honigsirup, Zitronensaft, heißes Wasser und Gewürze in ein hitzebeständiges Glas oder einen Becher füllen und umrühren, bis sich alles gut vermischt hat.
  2. Mit Zimtstange und Zitronenscheibe garnieren und heiß servieren.
  3. Sláinte!

Unboxing mal anders: Den Whisky in edler Hülle kann nicht nur verschenken, sondern auch selbst einschenken.

Aberfeldy Whisky 12 Yo Gentlemens Journey Einsteiger Whisky

Aberfeldy Distillery

Mehr Infos zum Aberfeldy und der Aberfeldy Distillery findet ihr hier.

Folgen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Looking for Something?