„Uncorked“: Rap & Riesling

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Elijah möchte Sommelier werden. Und vergleicht Weine gerne mit Drake oder Jay-Z. Der Netflix-Film „Uncorked“ erzählt seine Story untermalt mit feinstem Hip Hop Soundtrack. Warum nicht nur Wein-Fans streamen sollten? Ein Film-Tipp.


Zugegeben: Ich kann verstehen, dass das Thema Wein abschreckend sein kann. Wenn schnöselige Fachleute Sonnentage, Asphaltgeschmack und die komplette Bandbreite der Supermarkt-Obst- und Gemüsetheke in einen Schluck hineininterpretieren und dann den geilen Traubensaft nicht mal trinken, sondern in einen Napf spucken, ist das alles andere als sexy. Weil dabei doch das Wichtigste verloren geht: Wein macht Spaß. Wein soll Spaß machen. Und deshalb trink ich erstmal, und halte die Fresse. Für mich gibt’s bei Wein genau zwei Arten: Schmeckt und schmeckt nicht (Auch lesen: Ich war zu Gast bei der Online-Weinprobe von David Klenert und das erste mal live vor der Kamera).

Natürlich kommt man, wenn man jemanden von einem Wein begeistern will, immer an den gleichen Punkt. Die Begründung. Aber das kann man auch zeitgemäß machen. Anders. Eigen. Nur halt: so, dass die Neugierigen sich etwas vorstellen können. Ein Vergleich mit einem Erlebnis, einer Erinnerung, vielleicht Mode oder: Musik.


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„Für große Reisen hatten wir kein Geld. Aber wenn man die Weine trinkt, aus Frankreich oder aus Spanien ist es, wie dort zu sein.“

Barbecue und Bordeaux

Die spielt in dem Netflix-Film „Uncorked“ eine große Rolle. Und schon im Intro wird klar: Der Film hat mit dem angestaubten Wein-Klischee weniger am Hut als der Wendler mit vorteilhaften Sonnenbrillen. Wein-Ernte, Tastings und Foodporn, dazu derbe Beats. Ich hab mich lange nicht mehr so schnell in einen Film verknallt. Dabei geht es die Story sogar langsam an, es gibt kein Action-Feuerwerk. Und jeder, der Bock auf Wein hat, fühlt sofort mit Hauptfigur Elijah mit. Der Boy lebt in Memphis, und arbeitet seit der Kindheit am guten Geschmack. Sein Dad besitzt ein BBQ-Restaurant, Elijah hilft in der Küche, kümmert sich um Smoker, Rauch und Rippchen. Und: Rebsorten. Die sind seine Macke, und auch seine Zukunft. Wenn es nach ihm geht. Er will seine Leidenschaft zum Beruf machen und Sommelier werden. Kleines Problem: Sein Dad hat ihn längst als Nachfolger eingeplant. Barbecue statt Bordeaux, Fleisch statt Obstsalat.



Uncorked oder: Frohe Wein-Nacht

Was schade wäre, denn Elijah spricht Wein für Weinsteiger. Knackig, rein, elegant, teilweise süß und voller Gefühle – wenn er Riesling mit der Musik von Drake vergleicht, feier ich das einfach. Dabei geht es in dem Film auch um mehr als nur halbvolle Gläser. Es geht um die Beziehung zwischen Vater und Sohn, Sturheit, Nachgeben, sich durchboxen. Es geht um den Mut, rauszufinden, was man machen will. Unbekanntes wagen, sich der Angst vor dem Versagen zu stellen, und, jetzt wird’s kurz romantisch: seine Wein-Prinzessin zu finden. Natürlich lernt man auch eine große Prise Fachwissen, das man aber getrost zur Seite legen kann. Wein ist wie gesagt zum Trinken da, nicht zum kaputt labern. Also: Macht euch ne gute Flasche auf und schaut mal rein.

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